Neuntöter

Neuntöter

Findet ein Neuntöter mehr Nahrung als er gerade benötigt, legt er einen Nahrungsvorrat an: Er spiesst bereits erbeutete Tiere auf Dornen auf.

Wissenschaftlicher Name

Lanius collurio

Grösse 

Körperlänge 16-18 Zentimeter, Flügel-Spannweite 24-27 Zentimeter

Merkmale

Dass sich der Neuntöter von tierischer Nahrung ernährt, erkennt man gut an seinem Schnabel: Dieser hat vorne einen Haken, der zum Zerteilen der Beutetiere dient. Das Federkleid von Männchen und Weibchen unterscheidet sich beim Neuntöter stark. Das Männchen ist mit seiner schwarzen «Zorro»-Maske, dem grauem Oberkopf und dem rotbraunen Rücken recht auffällig gefärbt. Das Weibchen hingegen hat viel mattere Farben: Braun auf der Oberseite, grau auf der Unterseite.

Lebensraum

Neuntöter sind meist in vielfältigen Kulturlandschaften zu finden. Besonders wichtig sind Dornenhecken, die dem Neuntöter als Brutort, Ansitzwarte und Nahrungsspeicher dienen. Ein geeignetes Revier braucht ausserdem ein gutes Nahrungsangebot, also viele Insekten. Dazu dienen Altgrasstreifen, Hecken und Kleinstrukturen, wo sich seine Beutetiere vermehren können. Wichtig sind ausserdem gemähte oder beweidete Wiesen, denn in diesen offenen Bereichen kann der Neuntöter jagen. 

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Lebensweise

Der Neuntöter ist ein Zugvogel, genauer ein Langstreckenzieher. Dabei macht er einen sogenannten Schleifenzug: Der Weg ins Winterquartier im Süden von Afrika liegt viel weiter im Westen (zwischen Libyen und Ägypten) als der Rückweg zu uns in die Schweiz (über die arabische Halbinsel). Kaum ist der Neuntöter Mitte Mai zurück, beginnt er mit der Brut. Dabei bemüht sich das Männchen bei der Balz mit Gesang, Balzflügen und Hochzeitsgeschenken um ein Weibchen. Das Nest baut das Paar in Dornenbüsche, wo es vor Räubern besser geschützt ist. Neuntöter brüten in der Regel einmal im Jahr.   

Nahrung 

Seine Nahrung besteht aus Insekten, Spinnen und kleinen Wirbeltieren. Das spezielle am Neuntöter ist, dass er seine Beute an Dornen aufspiesst. Allerdings macht er das nur, wenn er mehr Nahrung findet als er gerade benötigt. So legt er einen Vorrat für Zeiten an, in denen er zu wenig Nahrung findet. Er tötet also nicht  – wie man früher geglaubt hatte – zuerst neun Mal, bevor er zu fressen beginnt.  

Gefährdung

Der Neuntöter ist in der Schweiz nicht auf der Roten Liste, gilt aber als potenziell gefährdet. Bedroht wird er dabei durch den Verlust und die Zerschneidung seiner Lebensräume. Auch der Rückgang der Insekten macht ihm zu schaffen. Als Zugvogel ist er ausserdem auf seinen langen Wanderungen zahlreichen Gefahren ausgesetzt wie Unwetter, Vogeljagd und Windräder.

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