Halbtrockenwiese

Die Vielfältigen

Die gelb-orangen Ebenen umfassen offene und trockene Lebensräume. Magerweisen, Buntbrachen, Ruderalflächen und extensive Weiden zählen dabei zur gelben Teilebene. Trockenwiesen und -Weiden, Felsensteppen und andere trockene Lebensräume werden hingegen in der orangen Teilebene zusammengefasst.  

Menschgemachte Lebensräume

Viele dieser offenen Landschaften sind über Jahrhunderte durch die extensive Nutzung des Menschen entstanden. Sie sind deshalb stark von der richtigen Bewirtschaftung abhängig. Ausschlaggebend sind eine geringe Schnitthäufigkeit oder eine extensive Beweidung sowie ein nährstoffarmer und trockener Boden. Diese Faktoren erhöhen die Artenvielfalt, da zahlreiche spezialisierte Arten eine Nische finden. In einer grünen Fettwiese dagegen dominieren schellwachsende Arten, die viele Nährstoffe brauchen. Hier findet man nur selten mehr als zehn Pflanzenarten. In einer Magerwiese jedoch können über 60 verschiedene Pflanzenarten vorkommen! Diese Vielfalt bietet zahlreichen Insekten Nahrung und Lebensraum. Die Insekten dienen wiederum als Nahrung für Vögel und Reptilien.  

Durch die immer intensivere Nutzung der Landschaft, Düngung und häufige Mahd sind viele magere Standorte verloren gegangen. Auch ungenutzte Flächen werden indirekt durch Nährstoffeinträge über Luft und Wasser beeinflusst. Daher sind Pufferzonen zwischen Landwirtschaftsflächen und Naturflächen unbedingt notwendig. Eine extensive Nutzung von Wiesen mit maximal zwei Mähterminen im Jahr oder sogar nur einer Teil-Mahd, würde zur Erhaltung vieler Tier- und Pflanzenarten beitragen. Bei einer Teil-Mahd wird ein Streifen der Fläche nicht gemäht, um zum Beispiel Insekten eine Rückzugsmöglichkeit zu bieten.  

Unverzichtbare Vielfalt 

Viele Insekten sind auf eine oder wenige Pflanzenarten spezialisiert. Sie gehen Symbiosen ein, also eine gegenseitige Abhängigkeit, von der beide profitieren. So legt der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling seine Eier ausschliesslich auf den Blüten des grossen Wiesenknopfs ab. Je grösser also die Vielfalt an Pflanzen, umso grösser ist auch die Vielfalt der Insekten. Viele davon erfüllen als Bestäuber eine auch für uns unverzichtbare Funktion: eine effiziente Bestäubung der Kulturpflanzen. Zudem werden Schädlinge auf natürliche Weise reguliert, weil auch Fressfeinde einen Lebensraum finden. 

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Arten der gelben Ebenen