Der Begriff Biodiversität umfasst weit mehr als die Artenvielfalt: die biologische Vielfalt umfasst alles Leben. Doch gerade in der Schweiz steht es schlecht um sie.
Biodiversität oder biologische Vielfalt umfasst alles Leben auf der Erde und ist die Grundlage aller Lebensprozesse auf unserem Planeten. Sie ist dabei keine feste Grösse, sondern unterliegt ständigen Veränderungen. Die heutige Biodiversität ist durch eine über Jahrmillionen währende Evolution und den Einfluss des Menschen geprägt. Sie wird in drei Bereiche unterteilt:
- Lebensraum-Vielfalt: unterschiedliche Lebensräume in einem Landschaftsraum
- Artenvielfalt: Anzahl verschiedener Arten in einem bestimmten Lebensraum
- genetische Vielfalt: verschiedene Varianten des Erbgutes, die zu unterschiedlichen Individuen innerhalb einer Art führen
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Biodiversität unter Druck
Die Biodiversität steht in der Schweiz – wie weltweit – unter grossem Druck. Über 40% der einheimischen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sowie rund die Hälfte der hiesigen Lebensraumtypen gilt als gefährdet oder potentiell gefährdet (Stand 2022)! Die wichtigsten Ursachen für den starken Rückgang der Biodiversität sind der Verlust der Lebensräume und eine Verschlechterung der Lebensraum-Qualität. Dazu gehören auch die Zerstückelung der Landschaft durch wachsende Siedlungen und Infrastrukturen sowie die stetige Intensivierung der Landwirtschaft. Weitere Faktoren, die die Biodiversität negativ beeinflussen, sind die Klimaveränderung, der Tourismus, der steigende Verbrauch von Ressourcen und die Ausbreitung von invasiven Arten.
Bereits 1992 unterzeichnete die Schweiz am Weltgipfel in Rio de Janeiro die Biodiversitätskonvention (Convention on Biological Diversity CBD) und hat sich damit zum Schutz und der nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt verpflichtet. Für die Umsetzung im eigenen Land wurde erst 2012 die «Strategie Biodiversität Schweiz» verabschiedet mit zehn strategischen Zielen, die bis 2020 erreicht werden sollten. Eines dieser Ziele war der Aufbau «einer ökologischen Infrastruktur von Schutzgebieten und Vernetzungsgebieten». 2017 folgte der Aktionsplan Biodiversität, der konkrete Massnahmen für die Umsetzung der Strategie beinhaltet – und die Erreichung der Ziele nach hinten verschob. Die erste Umsetzungphase wird nun erst 2023 abgeschlossen, die Umsetzung der ökologischen Infrastruktur wurde sogar um 20 Jahre auf 2040 verschoben.
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