Der Fadenmolch ist die kleinste Molchart in der Schweiz. Sie werden dennoch bis zu 12 Jahre alt!
Wissenschaftlicher Name
Lissotriton helveticus
Grösse
Männchen bis 7,5 Zentimeter, Weibchen etwas grösser
Merkmale
Der Fadenmolch ist die kleinste und vom Aussehen her unauffälligste Molchart der Schweiz. Wie bei den anderen Molcharten auch, sieht er dennoch je nach Jahreszeit und Geschlecht unterschiedlich aus. Männchen können an ihrem fadenartigen Schwanzende (welches der Art ihren Namen gibt) und den dunklen Schwimmhäuten an den Hinterfüssen erkannt werden. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zu den anderen Molcharten ist der Bauch: Dieser ist bei Männchen und Weibchen blass und nicht gepunktet.
Lebensraum
Am häufigsten findet man Fadenmolche, wenn sie zur Fortpflanzung in die für sie passenden Laichgewässer gewandert sind. Der Fadenmolch ist dabei nicht besonders wählerisch: Man findet ihn in ganz unterschiedlichen Gewässern, von Fahrrinnen bis hin zu kleine Seen. Am liebsten mag er bewachsene Gewässer und besiedelt auch kühlere, halbschattige Gewässer. Ausserhalb der Fortpflanzungszeit hält sich der Fadenmolch an Land auf, meist in der Nähe der Laichgewässer.
Lebensweise
Fadenmolche sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber. Ab Februar wandern sie zu ihren Laichgewässern. Die eigentliche Paarung und Eiablage finden aber erst ab Mitte April bis Anfang Juni statt. Dabei balzt das Männchen um das Weibchen, wobei es seine zu dieser Zeit besonders auffällige Färbung zur Schau stellt. Das Weibchen legt anschliessend 300 bis 450 Eier einzeln an Wasserpflanzen ab. Anschliessend verlassen die Fadenmolche das Gewässer und leben den Rest des Jahres an Land. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die sich während 3 bis 4 Monaten ausschliesslich im Wasser entwickeln, bevor sie als junge Fadenmolche das Wasser verlassen. Im Winter machen die Fadenmolche – wie alle Amphibien – eine Winterruhe.
Nahrung
Der Fadenmolch ernährt sich ausschliesslich von tierischer Nahrung. An Land werden Insekten, Würmer und andere Wirbellose Kleintiere erbeutet. Im Wasser fressen sie Wasserinsekten und andere Kleintiere, aber auch Laich und Amphibienlarven (auch von der eigenen Art) werden gefressen.
Gefährdung
In der Schweiz wird der Fadenmolch als «verletzlich» eingestuft. Besonders der Verlust von Laichgewässern schadet dem Fadenmolch. Die häufig unscheinbaren Gewässer, in denen der Fadenmolch besonders gut gedeiht, werden in unserer aufgeräumten Schweiz regelmässig zerstört. Dazu kommt, dass der Fadenmolch nicht sehr mobil ist: Er wandert nur ein paar hundert Meter weit. Eine gute Vernetzung der Lebensräume ist deshalb sehr wichtig für einen längerfristigen Schutz der Fadenmolche.