Die Kreuzkröte ist sehr flink: Auf ihren kurzen Beinen kann sie erstaunlich schnell rennen und erinnert dabei eher an eine Maus als an einen Frosch.
Wissenschaftlicher Name
Epidalea calamita
Grösse
5 bis 7 Zentimeter
Merkmale
Kreuzkröten sind eher kleine Kröten mit kurzen Hinterbeinen. Kröten-typisch hüpfen sie deshalb nicht, sondern laufen auf allen Vieren. Ihre Oberseite ist weisslich mit einer olivgrünen Marmorierung und einer gelbe Mittellinie auf dem Rücken. Häufig finden sich auch rot-orange Warzen. Die Unterseite ist schlicht weisslich. Die Männchen haben eine blaue, kehlständige Schallblase.
Lebensraum
Die Kreuzkröte ist eine Pionierart. Das heisst, sie besiedelt neu angelegte oder entstandene Lebensräume. Sie benötigt unbewachsene, flache Tümpel, die im Herbst und Winter austrocknen. Tagsüber verstecken sich die Kreuzkröten unter Steinen oder in Erdlöchern. Ausser zur Paarungszeit halten sich ausgewachsene Kreuzkröten ausschliesslich an Land auf. Über ihre Zeit an Land ist bisher aber fast nichts bekannt.
Lebensweise
Ab Mitte April beginnen Männchen nachts an geeigneten Laichgewässern zu rufen und die Weibchen anzulocken. Diese metallischen «är-är-är» Rufe sind dank der bis zur eigenen Körpergrösse aufblasbaren Schallblase mehrere hundert Meter weit zu hören. Dies ist ideal, um Weibchen an neue Gewässer zu locken. Nähert sich ein Weibchen, versuchen die Mänchen es zu umklammern, um beim Zeitpunkt der Eiablage die Eier befruchten zu können. Die Larven können schon nach zwei Tagen schlüpfen und entwickeln sich im warmen Wasser sehr schnell. Zum Schutz gegen das Austrocken des Gewässers graben sich die Larven manchmal kleine Vertiefungen in den Schlamm, da es dort bei tiefem Wasserstand noch etwas länger feucht wäre. Nach drei bis sechs Wochen ist die Entwicklung der Larven abgeschlossen und sie verlassen das Wasser.
Nahrung
Kreuzkröten ernähren sich von tierischer Nahrung, also verschiedenen Kleintieren wie Insekten, Larven oder Würmern.
Gefährdung
In der Schweiz gilt die Kreuzkröten als stark gefährdet, besonders durch den Verlust von passenden Laichgewässern. Pioniergewässer findet die Kreuzkröte heute fast nur noch in von Menschen geschaffenen Gebieten, da ihrem natürlichen Lebensraum Flussaue die natürliche Dynamik fehlt. Sie ist also viel stärker als andern Arten von uns Menschen abhängig. Häufig werden wertvolle Laichgewässer zugeschüttet oder verlanden, da ihr Wert nicht erkannt wird. Ausserdem braucht es eine bessere Vernetzung von geeigneten Gewässern, so dass sich die Kreuzkröte wieder ausbreiten kann.