Gelbbauchunke

Gelbbauchunke

Die Pupillen der Gelbbauchunke sind herzförmig. Die dumpfen Rufe der Männchen dienen dazu, anderen Gelbbauchunken den Standort des Laichgebiets zu signalisieren.

Wissenschaftlicher Name

Bombina variegata

Grösse 

bis zu 5 Zentimeter 

Merkmale

Diese kleine Unke ist vor allem an ihrer gelb-schwarz gemusterten Unterseite zu erkennen. Diese steht im Kontrast zu der unauffällig lehmbraunen Rückenfärbung, welche mit Warzen bedeckt ist. Bei Gefahr geht die Gelbbauchunke in die sogenannten «Schreckstellung», auch «Kahnstellung» oder «Unkenreflex» genannt. Dafür hebt sie ihre Beine nach oben und geht in ein Hohlkreuz, so dass die gelb-schwarze Färbung der Bauchseite zum Vorschein kommt. Das Aufzeigen der Färbung soll die Fressfeinde vor ihrem Hautgift warnen. Zur Paarungszeit kann man die Männchen an den dunklen Brunftschwielen von den Weibchen unterscheiden. Nach der Paarungszeit werden diese wieder hellbraun.

Lebensraum

In der Schweiz ist die Gelbbauchunke vor allem im Mittelland bis 700 Meter über Meer anzutreffen. Sie ist auf dynamische Lebensräume spezialisiert, wie sie in ursprünglichen Auengebieten vorkommen. Periodisch austrocknende Gewässer, die wenig bis gar keine Vegetation aufweisen und eine hohe Sonneneinstrahlung haben, sind als Laichplatz attraktiv. Durch das Austrocknen der temporären Tümpel wird das Vorkommen potentieller Feinde minimiert. Als Landlebensräume nutzt sie reich strukturierte Wälder oder offene Landschaften, in denen genügend Bodenfeuchtigkeit herrscht und sie viele Verstecke findet. In heutigen Kulturlandschaften besiedelt die Gelbbauchunke vor allem Kiesgruben oder Deponien mit Feuchtstellen. 

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Lebensweise

Gelbbauchunken überwintern in der Winterstarre. Mitte bis Ende September suchen sie nach der Fortpflanzungszeit ihre frostfreien Winterquartiere, oft in der Nähe eines Waldes, auf. Die Geschlechtsreife erlangen die Unken in der Regel nach zwei Überwinterungen. Die Paarungszeit beginnt dann etwa Ende April. Die Weibchen legen mehrmals im Sommer Laich in Form von Laichballen mit 7 bis 30 Eiern ab. Dafür nutzen sie verschiedene Gewässer auf. Unken bleiben oft nicht an einem Gewässer, sondern wandern von Tümpel zu Tümpel. Über das Sommerhalbjahr können so bis zu 200 Eier abgelegt werden. Aus dem Ei schlüpfen nach 2 bis 3 Tagen die Kaulquappen. Die Entwicklung der Larven bis zur Unke kann  – je nach Wassertemperatur – ein bis zwei Monate dauern. 

Nahrung 

Die Gelbbauchunke ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv und geht zu dieser Zeit auf Nahrungssuche. Zur Nahrung gehören Insekten wie Käfer, Schmetterlingsraupen, Ameisen oder Mückenlarven. In Acht nehmen muss sich die Gelbbauchunke vor Vögeln und grossen Laufkäfern. Ihre Kaulquappen werden von Fischen, Molchen, Insekten oder auch Vögeln gefressen.

Gefährdung

Die Gelbbauchunke ist in der Schweiz stark gefährdet. Gründe dafür sind der Mangel an geeigneten Laichgewässern sowie die Zerstörung von dynamisch geprägten Lebensräumen wie Auen, Feuchtgebieten und natürlichen Fliessgewässern.

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